Moderne Fertigungsprozesse, die fortschreitende Digitalisierung und die ungebrochene Miniaturisierung im Elektronikbereich erfordern die Einrichtung von immer mehr Reinräumen auf der ganzen Welt.

Hier werden in einer kontaminationsfreien Umgebung Lebensmittel, Chemikalien, Pharmazeutika oder Elektronikprodukte hergestellt, bewegt, gelagert und verpackt. Für jeden dieser Prozesse stehen heute hochspezialisierte Apparate, Maschinen und Verfahren zur Verfügung, die den strengen Anforderungen der Reinraumzonen genügen müssen. Dies beginnt bei den Produktionsanlagen und endet bei den Flurförderzeugen, mit denen Rohmaterialien, Halbfertig- und Fertigprodukte im Reinraumbereich bewegt werden.

Eines der Unternehmen, die sich seit den Anfängen der verhältnismäßig jungen Reinraumgeschichte als Zulieferer innovativer Flurförderzeuge einen Namen gemacht haben, ist Sichelschmidt Material Handling. Hier wurden vor kürzlich zwei weitere Fahrzeuge für eine außergewöhnlich hohe Tragkraft von 2.600 kg ausgerüstet, die sich heute bereits bei einem großen deutschen Chemieunternehmen im Einsatz befinden. Die beiden Systeme vom Typ d526 RR wurden in reinraumgerechter Edelstahlausführung aus dem Werkstoff 1.4301 hergestellt, aufgrund der kundenseitig gewünschten erhöhten Tragkraft jedoch mit einem TFFM-Standardhubgerüst ausgerüstet, da für Tragfähigkeiten von über 1.250 kg Edelstahlprofile weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll eingesetzt werden können. Auch für den routinierten Hersteller stellte diese Anforderung an die Tragkraft ein Novum dar.

„Obwohl wir von unterschiedlichen Versionen dieses Fahrzeugtyps in der über 100-jährigen Firmengeschichte bereits weit mehr als 1.000 Stück ausgeliefert haben, ist diese spezielle Konfiguration vorher noch nicht nachgefragt worden. Dabei ergibt die konsequente Umsetzung eines reinraumtauglichen Förderzeugs mit größtmöglicher Tragkraft für den Einsatzzweck dieses Kunden absolut Sinn“, kommentierte Geschäftsführer Ralf Sichelschmidt die Auslieferung der Fahrzeuge im Mai 2020.

Tatsächlich ist bei Reinraumfahrzeugen die Ausrüstung mit isopropanolbeständiger Lackierung, lebensmittelechten Schmierstoffen oder auch umlaufenden Stoßleisten viel üblicher – worauf der Kunde in diesem Fall jedoch verzichtete. Bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Systeme bestehe keine Gefahr, dass durch Beschädigung am Hubgerüst Farbsplitter die Umwelt kontaminieren könnten, so Sichelschmidt weiter. Denn beim Transport von VA-Behältern aus den Produktions- und Lagerbereichen zu den Dockingstationen der Tablettierungsanlagen des Kunden seien Beschädigungen des Hubgerüsts in diesem speziellen Fall nahezu ausgeschlossen. Abgesehen davon verfügen die beiden Flurförderzeuge jedoch über sämtliche Qualitäten, die der Reinraumeinsatz erfordert. So wurden z.B. alle Edelstahlkomponenten glasperlengestrahlt und weisen daher eine minimale Rautiefe auf; darüber hinaus sind sowohl der Batterieraum als auch das mit einem Volumenausgleichsbehälter versehene Hydrauliksystem mit Blick auf die Sicherheit geschlossen ausgeführt.

Während also die Einrichtung von Reinräumen und explosionsgeschützten Zonen in fast allen Bereichen der weltweiten Industrien weiter voranschreitet, zeigt das Beispiel Sichelschmidt, dass bei aller Standardisierung auch heutzutage nicht auf die innovative Umsetzung von Kundenwünschen verzichtet werden kann. Um hier wettbewerbsfähig zu bleiben, verfügt das Unternehmen nicht nur über eine mehr als 100-jährige Expertise – sondern auch über eine tiefe Verankerung im deutschen Mittelstand, die für die nötige Flexibilität und einen hohen Innovationsgrad bei der Konstruktion der Förderzeuge sorgt.

Mehr Informationen über explosionsgeschützte Sichelschmidt Geräte erhalten Sie hier.


 

Sichelschmidt D500


Förderzeuge von Sichelschmidt, wie die Baureihe d500, können in kundenspezifischen Ausführungen ausgestattet werden.

Sichelschmidt D500


Ex-geschützt, reinraum-konform oder speziell für den Offshore-Einsatz.


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